BESSER SCHLAFEN IM HOTEL
Tipps, die Sie im Hotel besser schlafen lassen
Sie haben Ihren Urlaub bereits vor Monaten gebucht, die Vorfreude ist riesig und nach der ersten Nacht im Hotel müssen Sie feststellen, dass Sie kaum bis gar nicht schlafen konnten. Die Gründe für den sogenannten „first night effect“ sind vielfältig, ein nicht erholsamer und wenig regenerativer Schlaf die Folge.
„First night effect“ im Hotel
Nach einer langen, meist strapaziösen Anreise freuen Sie sich auf Erholung und Entspannung, ebenso wie auf eine gute Portion Schlaf. Oftmals wird noch gemütlich zu Abend gegessen, das eine oder andere Glas Wein genossen und dann sehnt man sich bereits sein Bett herbei. Doch Sie müssen schnell feststellen, dass die Umgebung ungewohnt, das Licht vor dem Fenster zu hell, die anderen Hotelgäste zu laut oder die Zimmertemperatur nicht passend ist. An eine erholsame Nachtruhe ist nicht zu denken. Am nächsten Tag fühlen Sie sich wie gerädert und schlapp. Dies wirkt sich meist auch auf die Stimmung aus. Gereiztheit, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind keine Seltenheit. Vor allem auf Geschäftsreisen kann dies eine hinderliche und unerwünschte Begleiterscheinung sein. Schließlich möchte man bei wichtigen Geschäftsmeetings seine volle Leistungskraft abrufen können.
Der „first night effect“ ist aus den Schlaflabors bekannt. Auch dort sind die erste und oft auch die zweite Nacht für Messungen nicht aussagekräftig. Forschungen haben gezeigt, dass Faktoren wie eine ungewohnte Matratze, eine fremde Umgebung, ein anderes Kissen oder Zudecke dazu führen können, dass man nachweislich schlechter schläft bzw. einschläft. Der erholsame Tiefschlaf leidet darunter. Doch gerade die Phasen des Tiefschlafes wären für die körperliche Regeneration notwendig und essentiell.
Hotelschlaf als Schlafbiologische Herausforderung
Aus schlafbiologischer Perspektive ist der „first night effect“ eine Herausforderung, der sich nicht nur die Gäste des Hotels, sondern auch die Hoteliers stellen müssen. Aus Sicht des Hoteliers ist es wesentlich, dass sich der Gast wohlfühlt und alles stimmig ist. Aus Sicht des Gastes gehört eine erholsame Nachtruhe zu einem entspannten Urlaub dazu.
Messungen haben gezeigt, dass in den Hotels (auch in den exklusiven Kategorien) der Hotelschlaf oft ein Schlaferlebnis mit geringem Erholungswert darstellt. Meist scheitert es bereits an den elementaren Grundvoraussetzungen für einen gesunden Schlaf. Der Schlafplatz und die Schlafumgebung spielen hier eine zentrale Rolle.
Erfahrungsgemäß haben hier die Schlafunterlage sowie das Bettsystem die größte Hebelwirkung in Bezug auf die Schlafqualität. Hier ist es vor allem wichtig, dass es sich bei den Bettsystemen um ein orthopädisch ausreichendes Bettsystem handelt, denn bereits jeder zweite Hotelgast leidet unter Rückenbeschwerden. Umso notwendiger ist es, dass ein flexibles Schlafsystem einerseits für den nötigen Halt, andrerseits für die nötige Entlastung sorgt und sich zeitverzugslos an den Körperbau des Schläfers anpasst. Neben dem Bettaufbau ist auch die Wahl des Kissens entscheidend. Vor allem in Bezug auf die hoch, sensible Halswirbelsäule sollte darauf geachtet werden, dass ein Abknicken dieser vermieden wird. Orthopädische Kissen fördern eine optimale Lagerung der empfindlichen Halswirbelsäule und beugen so Verspannungen vor. Die Verwendung von natürlichen Bettmaterialien sorgt des Weiteren für ein trockenes und harmonisches Bettklima. Unliebsamen Hausstaubmilben kann so vorgebeugt werden. Diese bevorzugen ein feucht-warmes Klima. Produkte aus reiner Schafschurwolle begünstigen ein harmonisches Bettklima. Nicht nur ein unzureichendes Schlafsystem sowie unzureichende Bettausstattung können den erholsamen Schlaf im Hotelzimmer stören. Auch der hohe Grad an Technologisierung in den Hotelzimmern sorgt dafür, dass der erholsame Schlaf gestört wird. Elektrosmog zählt zu den unsichtbaren Schlafräubern, mit gravierenden Auswirkungen auf die nächtliche Regeneration. Ebenfalls kann eine Ansammlung von Metallen, diese vorzugsweise in Federkernmatratzen sowie Boxspring-Betten verbaut sind, eine potentielle Störquelle darstellen. Neben den bettbezogenen Faktoren können auch Faktoren wie Licht, Temperatur oder Luft für ein schlechtes Schlaferlebnis sorgen. Verdunkelungsmöglichkeiten sind vor allem bei Hotels in Flughafennähe, Stadtzentren oder Flutlichtanlagennähe wichtig. Lichtreize stellen potentielle Schlafräuber dar. Sensible Schläfer spüren bereits die Standby-Beleuchtungen der technischen Geräte im Zimmer. Schlechte Luft oder zu heiße Zimmertemperaturen wirken sich ebenfalls negativ auf den Schlaf aus. Personenbezogene Einflüsse wie Alkohol- und Koffeingenuss zu später Stunde, üppige und schwere Abendgerichte sowie zu exzessive sportliche und körperliche Tätigkeiten können ebenfalls den regenerativen Schlaf stören.
Tipps für einen erholsamen und regenerativen Hotelschlaf
- Bereits bei der Reservierung empfiehlt es sich anzugeben, dass Sie gerne ein ruhiges Zimmer präferieren.
- Achten Sie zudem bereits bei der Reservierung auf den Bettaufbau und die Bettausstattung. Wenn möglich, geben Sie an, dass Sie ein orthopädisches und naturkonformes Schlafsystem wünschen.
- Achten Sie darauf, dass die Zimmertemperatur nicht über 18° Celsius beträgt. Die optimale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18° Celsius.
- Wenn es die Hotelfenster zulassen, sorgen Sie für die nötige, frische Luft. Stoßlüftungen in der Früh und abends bieten sich hier optimal ab. Über Tags, vor allem an heißen Tagen, sollte das Zimmer abgedunkelt werden. So bleibt es angenehm kühl.
- Vorsicht bei Klimaanlagen. Diese kühlen zwar effektiv, sorgen jedoch schnell für Erkältungen und Verspannungen sowie unliebsamen Augenreizungen.
- Genießen Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen, auch kulinarisch. Allerdings empfiehlt es sich hierbei späte und üppige Mahlzeiten zu vermeiden. Sie müssen auch im Urlaub nicht auf ein Glas Wein oder Bier verzichten. Allerdings gilt auch hier, je früher und weniger, desto besser für den Schlaf.
- Vermeiden Sie auch im Urlaub ein Flüssigkeitsdefizit. Trinken Sie dazu am besten über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Fruchtsäfte.
- Verbannen Sie wenn möglich die elektrischen Geräte aus dem Hotelzimmer. Ist dies nicht möglich, trennen Sie sie zumindest über Nacht vom Stromnetz.
- Damit einem das Schlafen in fremden Betten einfacher fällt, empfiehlt es sich, sein eigenes Kopfkissen oder zumindest Kuschelkissen mitzunehmen.