SCHULTERSCHMERZEN
Schulterschmerzen
Schulterschmerzen treten in jedem Alter auf und können Männer wie Frauen gleichermaßen betreffen. Die Anatomie der Schulter ist äußerst komplex. Sie setzt sich aus einem Hauptgelenk, Nebengelenken, einem Schultergürtel, bestehend aus Schulterblatt und Schlüsselbein, sowie Muskeln, Sehnen, Bändern und Schleimbeutel zusammen.
Das Schulterhauptgelenk ist ein Kugelgelenk, welches durch Muskeln und Sehnen stabilisiert und gesichert wird. Das Gelenk ist das beweglichste im menschlichen Organismus. Aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten ist die Schulter äußerst anfällig für Verletzungen und Verschleißerkrankungen. Schulterschmerzen sind gekennzeichnet, als Beschwerden in der Schulterregion, die teilweise in den Oberarm oder Hals ausstrahlen.
In über 80 Prozent der Fälle sind die Ursache der Schmerzen nicht im Schultergelenk selbst zu finden, sondern im angrenzenden, gelenknahen Bereich. Manchmal treten die Schmerzen in der Schulter akut auf, zum Beispiel beim Sport oder nach dem Heben einer schweren Last. Viele Menschen sind auch von nächtlichen Schulterschmerzen betroffen. Daneben leiden immer mehr Patienten unter chronischen Schmerzen.
Ursachen für Schulterschmerzen
Erkrankungen der Halswirbelsäule und des Nackens können Beschwerden in der Schulter verursachen.
Ein Unfall oder Überlastung kann eine Überdehnung bzw. eine Verletzung von Sehnen sowie der Gelenkkapsel zur Folge haben. Aufgrund mechanischer Einwirkung kann es auch zu einer Luxation (Ausrenkung), ein Schlüsselbeinbruch oder Bruch des Oberarmkopfes kommen. Die Bänder zwischen Schlüsselbein und Schulterdach können reißen oder beschädigt werden.
Verletzungen oder altersbedingte Verschleißerscheinungen können zu Schäden an der Rotatorenmanschette führen. Die Manschette fasst eine Gruppe von vier Muskeln zusammen. Diese Muskeln verlaufen vom Schulterblatt zum Oberarmkopf und sind für Rotationsbewegungen im Gelenk sowie für das seitliche Anheben des Armes verantwortlich. Außerdem stabilisieren die vier Muskeln, mit den entsprechenden Sehnen, den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne.
Das Impingement-Sydrom (Schulterengpasssyndrom) ist ebenfalls eine Problematik der Rotatorenmanschette. Gekennzeichnet ist das Krankheitsbild, durch Platzmangel zwischen Oberarmkopf und Schulterdach. Die Folge ist, dass die Sehne des Supraspinatus-Muskels keinen Platz mehr hat, eingeengt ist und am Knochen reibt.
Eine Schleimbeutelentzündung kann sowohl die Folge als auch die Ursache des Impingement-Syndroms sein. Eine Entzündung des Schleimbeutels hängt oft mit einer mechanischen „Über“-Beanspruchung zusammen. Auslöser können weiterhin verschiedenste Sportarten sowie das Arbeiten Über-Kopf sein. Zusätzliche Ursachen für Schleimbeutelentzündung sind Arthritis, Infektionen oder Gicht.
Verschleißbedingt kann es zu einer Mangeldurchblutung im Schulterbereich kommen. Dies kann der Auslöser einer sogenannten Kalkschulter (Tendinitis calcarea) sein. Bei einer Kalkschulter sammeln sich Kalziumkristallen in einer Sehne der Rotatorenmanschette, meist der Supraspinatus-Sehne, an.
Eine Reizung oder Entzündung der Bizeps-Sehne führt zu Schmerzen im vorderen Bereich der Schulter. Sie können bis in den Oberarm ausstrahlen. Die Bizeps-Sehne kann, zum Beispiel durch zu hohe Belastung, komplett reißen.
Als “Frozen shoulder“ oder “eingefrorene Schulter“ wird eine entzündungsbedingte Erkrankung bezeichnet. Hierbei kommt es zu einer Verklebung der Gelenkkapsel, was eine zeitweise Versteifung der Schulter zur Folge hat. Die Schmerzen treten dann häufig nachts auf und die Schulter ist am nächsten Morgen unbeweglich.
Zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels im Schultergelenk kommt es meist nur in Folge einer Verletzung oder einer Infektion.
Akute linksseitige Schulterschmerzen können auf einen Herzinfarkt hinweisen.
Symptome von Schulterschmerzen
So unterschiedlich die Ursachen für auftretende Schulterschmerzen sein können, so unterschiedlich sind auch die Symptome. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Schmerzen sehr stark sind und/oder lange anhalten bzw. stetig wiederkehren. Falls ein Unfall Schulterschmerzen verursacht, ist ebenfalls ein Arztbesuch ratsam. Wichtig ist es auch Bewegungseinschränkung von Schulter und Armen und „ausstrahlende“ Schmerzen in Körperregionen, wie Arme und Nacken sowie Taubheitsgefühl oder Kribbeln ärztlich abzuklären.
Vorbeugung und Behandlung
In vielen Fällen kann der Betroffene jedoch selbst dazu beitragen, die Schulterschmerzen zu lindern bzw. zu beseitigen. Oft sind mangelnde Bewegung und eine damit eingehende Muskelschwäche, gepaart mit fehlerhafter Haltung tagsüber und nachts Auslöser von Schmerzen. Ratsam sind regelmäßige Übungen zur Muskelkräftigung und Muskeldehnung. Neben körperlichen Übungen ist ein seelisches Gleichgewicht zur Vorbeugung von Schulterschmerzen wichtig. Anspannungen führen zwangsläufig zu Verspannungen, die sich häufig im Nacken- und Schulterbereich schmerzhaft bemerkbar machen.
Oft treten Schulterschmerzen nachts auf, weil sich der Spalt im Schultergelenk durch Sehnenrisse, Verkalkungen, oder das Impingement-Sydrom verkleinert. Der entstehende Druck auf Nerven sowie die Schulterweichteile raubt Betroffenen oft den Schlaf. Am Tag verschwinden die Beschwerden häufig, weil der Gelenkspalt durch die „herunterhängenden“ Arme wieder vergrößert wird und der Druck in der Schulter nachlässt.
Im Bereich der Schulter wird in der Nacht, speziell bei Seitenschläfern, ein hoher Druck auf eine relativ kleine Fläche ausgeübt. Eine orthopädisch optimales Schlafsystem hat den Vorteil, dass im Schlaf eine gesunde Körperhaltung eingenommen, der Druck gleichmäßig auf den gesamten Körper verteilt wird und die aktiven und passiven Gewebearten wie Muskeln Sehnen und Bänder regenerieren können.
Für eine anatomisch-orthopädisch optimale Körperlagerung ist auch das Kopfkissen der bevorzugten Schlaflage anzupassen. Bauch,- Seiten- oder Rückenschläfen benötigen ein auf ihr Körpersystem und die bevorzugte Schlafposition abgestimmtes Kissen.