NACKENSCHMERZEN-HALSWIRBELSÄULEN-SYNDROM
Zervikalsyndrom oder Halswirbelsyndrom ist der Sammelbegriff für Schmerzen des Hals und Nackenbereiches, die mit Muskelschmerzen, Migräne, Sehstörungen, Taubheitsgefühlen usw. einhergehen können.
Ursachen
Die Wirbel 1 bis 7 umfassen den Halswirbelbereich der menschlichen Wirbelsäule. Dieser Bereich des Rückens ist, ähnlich dem Lendenwirbelbereich, sehr anfällig für physische Beschwerden. Zu den Hauptursachen von Schmerzen im Halswirbelbereich wird Stress gezählt, der buchstäblich im Genick sitzt und Verspannungen zur Folge hat. Stress führt zur Muskelanspannung sowie zur Veränderung der gesamten Körperhaltung, insbesondere des Kopfes. Die Gefahr, für gesundheitliche Beschwerden, steigt zusätzlich durch eine „sitzende“ Lebensweise. Denn Sitzen führt zu einer Überbeanspruchung der passiven und aktiven Gewebestrukturen im Halswirbelbereich.
Neben Stress und vielem Sitzen führen Blockaden im Bereich der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle und eine fehlerhafte Körperhaltung beim Schlafen zum Halswirbelsyndrom. Mehrere Nerven treten im Areal der Halswirbelsäule aus dem Rückenmark aus. Ein Nerv befindet sich zwischen dem dritten und vierten Halswirbel und führt zum Zwerchfell. Zudem sind Nerven des sympathischen Nervensystems in dieser Region ansässig. Diese beeinflussen unter anderem die Herztätigkeit. Das erklärt, warum „harmlose“ Nackenschmerzen weitreichende gesundheitliche Folgen haben können.
Die Halswirbelsäule unterliegt mit zunehmendem Alter einem chronischen Verschleißprozess (Arthrose), von dem Bandscheiben und Wirbelgelenke betroffen sein können. Selten sind Entzündungen, Tumore oder rheumatische Erkrankungen Auslöser von Schmerzen im Halswirbelbereich. Auch Schultergelenkserkrankungen können zu Nackenschmerzen führen.
Symptome
Schmerzen im Nacken treten in jedem Alter auf. Frauen sind häufiger davon betroffen, als Männer. Das Zervikalsyndrom verursacht einen Nackenschmerz, der häufig bis in die Schulter ausstrahlt. Die verspannte Muskulatur kann letztendlich zu einer Nackensteife, mit vollständiger Blockierung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule, führen. Umgangssprachlich wird das als „Schiefhals“ bezeichnet. Wenn die Schmerzen, mit Lähmung oder Sensibilitätsstörung an den Armen verbunden sind, wird von einem Zerviko-Brachial-Syndrom bzw. Nacken-Schulter-Arm-Syndrom gesprochen. Dieses Krankheitsbild wird oft durch Nervenreizungen im Bereich der unteren Halswirbelsäule hervorgerufen.
Vorbeugung und Behandlung
Im Vordergrund der Behandlung von Nackenschmerzen steht zunächst die Ursachenforschung. Meist tragen krankengymnastische und therapeutische Maßnahmen zur Schmerzlinderung bei. Akuten Schmerzen werden oft symptomatisch, durch Gabe von Schmerzmitteln und eine vorübergehende Entlastung der Halswirbelsäule, behandelt. Auch alternative Behandlungsmethoden, zum Beispiel Akupunktur können Anwendung finden. Abhängig von der Ursache des Symptoms Nackenschmerz sind in seltenen Fällen operative Eingriffe notwendig.
Selbstverständlich sollte tagsüber und nachts auf eine optimale Körperhaltung geachtet werden, um die Therapie zu unterstützen und Muskeln und Gelenke zu entlasten.
Nackenschmerzen vermeiden
Neben der Körperhaltung spielt auch die Bewegung und das Schlafverhalten sowie die Schlafunterlage eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Nackenschmerzen. Fehlbelastungen tagsüber, zu wenig Bewegung und zu wenig Schlaf, sowie eine falsche Schlafunterlage bringen den Körper aus seinem physischen Gleichgewicht und schädigen damit langfristig die einzelnen Elemente der Wirbelsäule. Eine optimale Schlafunterlage gewährleistet, dass die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form einnehmen und damit optimal regenerieren kann. Auch die Schlafdauer spielt eine entscheidende Rolle bei der Regeneration der Gewebestrukturen und natürlich auch bei der Stressreduktion. Diese stellt, wie weiter oben bereits erwähnt, eine Hauptursache von Nackenschmerzen dar.
Neben der Schlafunterlage nimmt auch das Kopfkissen einen wichtigen Stellenwert bei der Gesunderhaltung des Halswirbelbereiches ein. Die Aufgabe des Kissens ist es für die ergonomische Stabilisierung der Halswirbelsäule zu sorgen. Voraussetzung dafür ist, dass ausschließlich der Kopf und der Nackenbereich auf dem Kissen zum Liegen kommen und die empfindliche Halswirbelsäule bestmöglich gestützt wird.